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Ausblick

D1 Forschungsdesiderate und Zukunftsthemen

Identifikation vielschichtiger Desiderate zu wissenschaftlichen Karrierewegen: Im Bericht konnten mehrere Forschungsdesiderate in bisher wenig untersuchten Feldern identifiziert werden. Hierunter fallen die Promotion in nicht-universitären Kontexten, das Thema Chancengerechtigkeit, Internationalität und internationale Mobilität, längerfristige Auswirkungen der Coronapandemie, Qualifizierungswege zur Professur sowie die Spezifizierung des Begriffs wissenschaftliche Qualifizierung.

D2 Weiterentwicklung von Daten und Konzepten

Die amtliche Statistik hat sich enorm verbessert – es bestehen aber weiterhin Datenlücken: Mit Inkrafttreten des novellierten Hochschulstatistikgesetzes (HStatG) am 1. März 2016 wurde die Datenerfassung der Hochschulstatistik erweitert. Mit der Einführung der Promovierendenstatistik und neuer Merkmale in der Hochschulpersonalstatistik wurden neue Auswertungsmöglichkeiten für den Bundesbericht geschaffen. Eine Analyse des Statistischen Bundesamts zur Vollständigkeit und Datenqualität der Promovierendenstatistik ergab allerdings, dass auch für die im BuWiK 2025 berichteten Jahre noch Datenlücken zu verzeichnen waren. Es ist anzunehmen, dass diese
Datenlücken bis zum kommenden Bericht behoben sein werden.

Die IIPED-Daten, die 2021 erstmals im Rahmen des damaligen Schwerpunktkapitels für den Bericht genutzt werden konnten, wurden in das reguläre Monitoring überführt. Die IIPED-Daten haben sich gerade in Kombination mit den Längsschnittbefragungen des DZHW (Promoviertenpanel und SLC) als besonders aussagekräftig erwiesen. Somit konnten objektive Informationen zum Beschäftigungsverlauf von Promovierten, zum Beispiel hinsichtlich Befristung oder Einkommen, mit subjektiven Einschätzungen von Promovierten, etwa hinsichtlich der Adäquanz der Beschäftigung oder der beruflichen Zufriedenheit, in Verbindung zueinander gebracht werden.

Mit der verbesserten amtlichen Statistik, den IIPED-Daten und Informationen aus weiteren (längsschnittlichen) Erhebungen steht für den Bundesbericht mittlerweile ein Set aus aussagekräftigen Informationen zur Situation von WiKa in Deutschland zur Verfügung. Die dahinterstehenden Anstrengungen der beteiligten Akteure, die entsprechende Daten erheben beziehungsweise aufbereiten, sind ausdrücklich zu würdigen. Gleichwohl, so hat der Bericht an vielen Stellen gezeigt, sind weitere Verbesserungen in der Datenlage unerlässlich. Die bestehenden Datensätze sollten daher regelmäßig in ihrer Qualität überprüft und gegebenenfalls erweitert oder verändert werden. Wichtig ist zu betonen, dass für zukünftige Bundesberichte nicht mehr Daten benötigt werden, sondern dass die Datenqualität bei existierenden Erhebungen verbessert werden muss.

D3 Weiterentwicklung des Berichts

Für die Weiterentwicklung der Berichterstattung werden drei Varianten aufgezeigt, die auch in Kombination miteinander umgesetzt werden können:

• Die erste Variante besteht in einer konzeptionellen Öffnung des Berichts. Über die bisher im Fokus stehende Gruppe der WiKa hinaus werden die Karriereverläufe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern insgesamt betrachtet.

• Die zweite Variante besteht darin, einen zeitlichen Rückblick zu fokussieren. Der erste BuWiN wurde im Jahr 2008 erstellt. Mit dem kommenden BuWiK blickt man auf 20 Jahre Berichterstattung zurück. Der Schwerpunkt des kommenden BuWiK liegt daher auf der Betrachtung von zentralen Indikatoren und Entwicklungen im Zeitverlauf.

• Die dritte Variante besteht darin, das Intervall der Berichterstattung zu verkürzen. Zusätzlich zu einem Bericht, der nur alle vier Jahre erscheint, wird eine fortlaufende Berichterstattung, primär über die neu erstellte Website (buwik.de), vorgenommen.